Laut Verordnung (EU) – 2017/745 (MDR), Abschnitt 32 müssen alle Hersteller von Medizinprodukte, bei denen es sich nicht um ein Prüfprodukt handelt, über ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) verfügen. Sie müssen damit nachweisen und sicherstellen, dass alle serienmäßig hergestellten Produkte den Anforderungen der Verordnungen, wie hier der MDR, entsprechen. Generell muss dieses QMS eingerichtet, dokumentiert, angewendet, aufrechterhalten, ständig aktualisiert und kontinuierlich verbessert werden, so dass es die Einhaltung dieser Verordnung auf die wirksamste Weise, sowie auf einer der Risikoklasse und der Art des Produkts angemessenen Weise gewährleistet (MDR, Artikel 10, Abschnitt 9).
Das Ziel einer solchen Bewertung ist es laut MDR, Anhang 1:
Dabei umfasst das QMS alle Teile und Elemente der Organisation eines Herstellers, die mit der Qualität der Prozesse, Verfahren und Produkte befasst sind. Es regelt und steuert z.B. die rforderlichen Verantwortlichkeiten, Verfahren, Prozesse und Managementprozesse zur Umsetzung der Grundsätze und die Maßnahmen, die notwendig sind, um die Einhaltung der Bestimmungen dieser Verordnung zu erreichen (MDR, Artikel10, Abschnitt 9).
Beachten Sie: Alle erforderlichen Prozesse, Verfahren und Produkte, usw. müssen als dokumentierte Information vorliegen (QM-Handbuch, SOP/Verfahrensanweisungen, Q-Politik und Q-Ziele, usw., …)
Das QMS umfasst mindestens folgende Aspekte (MDR, Artikel10, Abschnitt 9):
Im Falle von Medizinprodukten ist die DIN EN ISO 13485 (Medizinprodukte- Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen für regulatorische Zwecke) die Norm, nach der das QMS aufgebaut werden sollte. Nach dieser Norm werden die Hersteller auch zertifiziert. Sie enthält alle Anforderungen, die das QMS erfüllen muss. Sie ermöglicht es den Herstellern von Medizinprodukten nachzuweisen, dass ihre Produkte alle relevanten Anforderungen der europäischen Richtlinie 93/42/EWG oder der Verordnung (EU) – 2017/745 (MDR) erfüllen.
Die ISO13485 umfasst 4 Prozessbereiche unterteilt in Kapitel 5 bis 8 (Abbildung 1). Die einzelnen Prozessbereiche setzen sich wiederum aus vielen einzelnen Prozessen zusammen, die von der Leitung des Unternehmens definiert werden müssen („prozessorientierter Ansatz“). Die einzelnen Prozesse müssen dann z.B. in sogenannten SOP (Standard Operation Procedures, Verfahrensanweisungen) und einem Qualitätsmanagement-Handbuch beschrieben und dokumentiert werden.
Abbildung 1: Aufbau der DIN EN ISO 13485:2016 – Übersicht über die einzelnen Kapitel.
Wichtig: Hersteller die bisher nach der DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert sind, müssen sich nun auch nach der DIN EN ISO 13485:2016 zertifizieren lassen. Der Aufbau des QMS nach ISO 9001:2015 beinhaltet aber schon einen Großteil der Anforderungen der ISO 13485, so dass das QMS nur noch angepasst werden muss.
Sollten Sie Hilfe bei der Erstellung der erforderlichen SOPs benötigen, kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne!